Ein Mitschnitt der Diskussion zwischen Vertreter:innen der IGG und jAbL (junge Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft) am 10. Januar 2025, organisiert von der FAU Köln. Bei der Veranstaltung mit 50 rege mitdiskutierenden Kolleg:innen im Publikum ging es um Arbeitsverhältnisse, Markt-Macht, Gewerkschaftsstrategien und die Zusammenarbeit von jAbL und IGG.
Diskussionsbeitrag zu Lohnmodellen erschienen
Ein Kollege der IGG denkt im Online-Magazin „Direkte Aktion“ über unterschiedliche Lohnmodelle nach. Der Artikel stellt eine Einzelmeinung dar. Parallel befindet sich die IGG gerade in einer Ur-Abstimmung ihres betriebspolitischen Programms, bei dem die wichtigsten gewerkschaftlichen Forderungen über die verschiedenen Teilbranchen hinweg bestimmt werden sollen. Auf dieser Grundlage wird die IGG in Zukunft mit Betrieben und Verbänden verhandeln und Betriebe bewerten.
IGG bei Labournet.TV
Wolf, Obst und Gemüsegärtner aus Ostsachsen, wurde vom Medienportal Labournet.tv interviewt. Es geht über die Initiative Grüne Gewerke, Bauernproteste, die Lage in der Landwirtschaft und wie mensch sich organisieren kann. Viel Spaß!
10.1. in Köln: Podiumsdiskussion IGG und jAbL zur Zukunft der Landwirtschaft und der Lage der Beschäftigten
Die FAU Köln organisiert zusammen mit der Initiative Grüne Gewerke der FAU einen Informationsabend. Ihr seid alle herzlich eingeladen!
- Veranstaltung mit Podiumsdiskussion
- Freitag, 10 Januar 2025 um 19 Uhr
- im Naturfreundehaus Köln Kalk, Kapellenstraße 9a, 51103 Köln
Ihr habt Interesse Euch bei der Veranstaltung zu beteiligen oder möchtet auch mit aufs Podium? Meldet euch bitte zeitnah bei uns: koeln-kontakt@fau.org / Insta: fau_koeln
Meldet Euch auch mit Fragen oder mit Anregungen.
IGG unterstützt AbL-Aktion gegen Landgrabbing
Am 6. April vergab der Bäuer:innenverband Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Mitteldeutschland zum wiederholten male den Schmähpreis „Landgrabber des Jahres“. Unter Landgrabbing werden verschiedene Formen von Bodenkonzentration auf mächtige, wirtschaftliche Akteure oder die Zerstörung von Natur- und Agrarflächen bezeichnet.
In diesem Jahr ging der Preis an den Bio-Konzern Dennree, welcher auch die Biomarkt-Kette „Denns“ betreibt. Die IGG-Sektion in Dresden unterstützte die Aktion, da starke Bodenkonzentration durch Konzerne meistens größere Ausbeutung von Arbeiter:innen und Land mit sich bringt, größere Konzerne bei der Durchsetzung guter Arbeits- und Umweltbedingungen in der Tendenz die härteren Gegner:innen sind und die Kapitalkonzentration auf dem Bodenmarkt die Schaffung kollektiver Landwirtschaftsformen maßgeblich erschwert. „IGG unterstützt AbL-Aktion gegen Landgrabbing“ weiterlesen
Nächste Schritte von der Initiative zur Branchengewerkschaft
Seit den ersten Schritten hat sich die Mitgliederzahl der IGG mehr als verdoppelt. Mit unserer ersten Präsenz in Fachverbänden, Protesten und Tagungen konnten wir zum Glück viele erfahrene Kolleg:innen und damit Kompetenz und unterschiedliche Perspektiven gewinnen. Gleichzeitig zeigten uns die komplexen Debatten rund um die Bäuer:innenproteste auch, wie wichtig es ist, eine gemeinsame Analyse und Strategie für die IGG zu entwickeln um wirksam in Arbeitskämpfen und gesellschaftlichen Bewegungen aktiv sein zu können. Diese Arbeit haben wir uns deshalb für 2024 vorgenommen.
Parallel arbeiten wir am Aufbau von Regional- und Unterbranchen-Gruppen, unserer Mehrsprachigkeit und unserer Präsenz in anderen Netzwerken. Wir laden alle interessierten Kolleg:innen ein, sich mit uns auf den Weg zu machen und die IGG aktiv mit zu gestalten.
Nachruf: Jenny – Etwas von dir bleibt!
Es gibt Menschen, die inspirieren, die sind voller Tatendrang und du siehst es in ihrem Blick, wie ihr Wille, etwas zu verändern durch ihre Augen strahlt und dich trifft und dich ansteckt und dich selbst zum Strahlen bringt. Wie ein Funken, der ein Feuer entfacht. Jenny war dieser Mensch: immer ein Auge für die Ungerechtigkeiten im Großen wie im ganz Kleinen und immer zur Stelle, um dafür einzutreten, diese großen und kleine Dinge gerechter zu gestalten. Wer sie auch nur für einen Tag kannte, bemerkte schnell: Jenny nahm nie ein Blatt vor den Mund. Immer gerade raus sprach sie an, was sie wütend machte, sprach an was ungerecht war, sprach, wenn es darum ging, sich für jemanden einzusetzen. Es tut weh, zu sehen, dass die gleiche Kraft, die sie für andere aufwendete nicht ganz für sich selbst reichte. Jenny hatte viele Kämpfe in ihrem Leben geführt, und sie war bis zu ihrem letzten Tag darum bedacht, etwas Gutes in dieser Welt zu hinterlassen.
Wenn sie etwas besonders wütend machte, dann waren das gesellschaftliche Konventionen, die nur einengen und unterdrücken, nach Jenny waren diese Konventionen nur dafür da, um sie gekonnt zu ignorieren. Genau diese Einstellung, die sie mit jedem Schritt lebte, ist das, was Veränderungen anstößt, es ist das, was bleibt, weil es Mut machte, ist das was bleibt, weil es die Menschen in ihrem Umfeld verändert hat.
Die meisten von uns haben Jenny nur kurz kennen gelernt und waren doch sehr beeindruckt, von ihrer offenen Art, von ihrer Courage, ihrem Gerechtigkeitssinn und – heute selten – ihre Bereitschaft auch im Konflikt das Gute im anderen zu sehen. Der Austausch mit Jenny fühlte sich familiär an, wie eine Begegnung mit jemanden, den mensch eigentlich schon länger kennt und mit dem es sich gemeinsam gut Richtung Zukunft gehen lässt. Und die Zukunft war auch meist im Fokus der Gespräche – die Welt verändern, den Umgang mit der Welt und untereinander verändern und die Vorstellung, diesen Weg gemeinsam zu beschreiten, war schön. Umso mehr schmerzt es, nicht geahnt zu haben, dass ihr dafür schon die Kraft fehlte.
In einer Gesellschaft voller Probleme und Ungerechtigkeit ist Jennys Tod nicht nur ein persönlicher Verlust, sondern auch ein gesellschaftlicher. Wir hoffen, dass Jenny bei uns die Freundschaft und Solidarität gespürt hat, die wir auch von ihr empfingen – auch wenn sie letztlich nicht ausreichte. Unsere gemeinsame Zeit mit Jenny währte nicht lange und wir können die Zeit nicht zurück drehen. Nach vorne schauend, können wir Jenny, ihre Courage, ihren Mut, ihren Humor und ihr Lächeln nur im Herzen behalten, uns für die Zukunft schwören, aufeinander aufzupassen, als Genoss:innen zärtlich miteinander umzugehen und den Mut zu finden, auch unsere Abgründe miteinander zu teilen.
– AK Grüne Gewerke der FAU Dresden