IGG vernetzt sich und geht in die Breite

Trotz Hochsaison bei unseren Mitgliedern in Gartenbau und Landwirtschaft wächst unsere Gewerkschaftsinitiative – und knüpft weitere Kontakte, auch über Landesgrenzen hinweg. So trafen sich IGG-Gewerkschafter:innen u.a. mit andalusischen Gewerkschafter:innen der SOC-SAT aus der Skandal-Anbau-Region Almeria und den „Jornaleras de Huelva“ (Tagelöhner:innen im Kampf, Huelva). Vermittelt durch die Organisation „Interbrigadas“ diskutierten wir dabei über Greenwashing durch Bioverbände, Lieferketten und mögliche, internationale Kampfformen. Die Arbeitsbedingungen, die die Kolleg:innen schilderten waren einerseits erschütternd, ähnelten andererseits leider aber auch stark Betrugs- und Ausbeutungspraktiken, die wir aus unserem Gewerkschaftsalltag in Deutschland kennen. Gemeinsam besuchten wir außerdem eine SoLaWi und diskutierten das Konzept aus Sicht prekärer Landarbeiter:innen. Für Ende August steht das erste Präsenztreffen unser jungen Initiative an, Themen werden dabei v.a. die weitere Strategie und die Bildung von regionalen Strukturen sein.

Arbeitsrechtsflyer in mehreren Sprachen

Mobile Kolleg:innen sind, gerade in der Landwirtschaft, immer noch von schwersten Arbeitsrechtsverstößen, Lohndumping und zum Teil mafiöser Gewalt betroffen. Ihre brutale Ausbeutung macht die heutige Agrar-Industrie vielfach erst möglich aber auch die oft handarbeitsintensiven Bio-Unternehmen mischen kräftig mit. Passend zum aktuellen Saisonarbeits-Bericht bieten wir hier nun Flyer mit einigen der wichtigsten Arbeitsrechte in verschiedenen Sprachen an.

IGG unterstützt AbL-Aktion gegen Landgrabbing

Am 6. April vergab der Bäuer:innenverband Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Mitteldeutschland zum wiederholten male den Schmähpreis „Landgrabber des Jahres“. Unter Landgrabbing werden verschiedene Formen von Bodenkonzentration auf mächtige, wirtschaftliche Akteure oder die Zerstörung von Natur- und Agrarflächen bezeichnet.

In diesem Jahr ging der Preis an den Bio-Konzern Dennree, welcher auch die Biomarkt-Kette „Denns“ betreibt. Die IGG-Sektion in Dresden unterstützte die Aktion, da starke Bodenkonzentration durch Konzerne meistens größere Ausbeutung von Arbeiter:innen und Land mit sich bringt, größere Konzerne bei der Durchsetzung guter Arbeits- und Umweltbedingungen in der Tendenz die härteren Gegner:innen sind und die Kapitalkonzentration auf dem Bodenmarkt die Schaffung kollektiver Landwirtschaftsformen maßgeblich erschwert. „IGG unterstützt AbL-Aktion gegen Landgrabbing“ weiterlesen

Nächste Schritte von der Initiative zur Branchengewerkschaft

Seit den ersten Schritten hat sich die Mitgliederzahl der IGG mehr als verdoppelt. Mit unserer ersten Präsenz in Fachverbänden, Protesten und Tagungen konnten wir zum Glück viele erfahrene Kolleg:innen und damit Kompetenz und unterschiedliche Perspektiven gewinnen. Gleichzeitig zeigten uns die komplexen Debatten rund um die Bäuer:innenproteste auch, wie wichtig es ist, eine gemeinsame Analyse und Strategie für die IGG zu entwickeln um wirksam in Arbeitskämpfen und gesellschaftlichen Bewegungen aktiv sein zu können. Diese Arbeit haben wir uns deshalb für 2024 vorgenommen.

Parallel arbeiten wir am Aufbau von Regional- und Unterbranchen-Gruppen, unserer Mehrsprachigkeit und unserer Präsenz in anderen Netzwerken. Wir laden alle interessierten Kolleg:innen ein, sich mit uns auf den Weg zu machen und die IGG aktiv mit zu gestalten.